Dienstag, 16. August 2011

Ein kleiner Wink mit dem Zaunpfahl.



Hello World,

So meine Lieben, wie ihr euch vielleicht denken könnt, bin ich nun schon seit zwei Wochen wieder zu Hause, aufgrund des Besuchs meiner besten Freundin (Vivi) und dem Schulbeginn, hatte ich aber leider keine Zeit zu bloggen.


Als erstes jedoch, möchte ich mich bei denen bedanken, die in Facebook auf meine Anfrage reagiert haben und mir ihre Erfahrungen mit Drogen, Alkohol, Selbstverletzung und Mobbing geschildert haben und wie ich das da gemacht habe, werde ich nun auch hier nochmal Anfragen. Falls ihr irgendwelche Erfahrungen in Sachen Drogenkonsum oder einem der oben genannten Themen habt, dann bitte schreibt sie mir. Ich nehme an, ihr habt bereits entweder Facebook oder meine E-mail Adresse. Ich kann dazu nur soviel sagen: Was auch immer ich erfahre wird streng vertraulich behandelt und für eine Textsammlung, die einmal zu einem echten Buch werden soll, verwendet. Namentlich werdet ihr dann wohl (Mit Vornamen) in der Danksagung erwähnt, falls es einmal soweit kommen sollte.

Gut, nachdem ich dies nun erwähnt habe, gehts zu einer kurzen Zusammenfassung der letzten Ferientage, nachdem ich in Schottland beim rumlaufen umgeknickt bin und die ganze Rückfahrt (Samstag 8 Stunden, Sonntag 10 Stunden) mit ziemlichen Schmerzen überlebt habe, bin ich Montags zum Arzt und der gab mir dann auch quasi den Todesstoss: Bänder gerissen, kein Sport, keine grosse Bewegung, nichts. Schmerzen ohne Ende aber 'Man kann halt nicht viel machen.' Gegen Krücken hab ich mich so lange gewehrt bis auch er sich damit einverstanden erklärte mir erst einmal keine zu verschreiben. Tja, so bin ich also dann am Dienstag erst zum Zahnarzt und danach an den Bahnhof um Vivi und Luci zu holen. Wir verbrachten vier wunder, wunderschöne Tage in denen die Depression einfach verschwunden war und mir die Welt unheimlich heil erschien. Umso schlimmer war der Freitagabend, als sie wieder verschwanden.
Ich glaube ich habe nicht einmal damals, als ich meine Fernbeziehung geführt hab, so geweint wenn jemand wieder weggefahren ist.

Bald überwog die Aufregung aber alles, mein erster Schultag kam näher. Grundsätzlich war ich auf die Lehrer gespannter als auf die Mitschüler, immerhin muss ich ersteren von meiner Krankheit erzählen damit sie (Zitat meiner Mama) 'damit umgehen können'. Ausserdem werde ich wohl die Tage noch aufs Sekretariat müssen um meine möglichen Kontingente
(Fehltage die man haben darf ohne zu fliegen) aufzustocken. Also habe ich mit meiner Klassenlehrerin (Nennen wir sie PE – übrigens ihr Kürzel) besprochen, dass sie mir mögliche Terminvorschläge schickt.
Montag morgen war ich erstaunlich gelassen und spürte nicht ein bisschen von der Depression, im Gegenteil, es war als wäre sie einfach weg.
Tief in mir, irgendwo, weiss ich dass es nicht so sein kann. Dass die Demotivation kommen wird, dass ich mich überwinden muss damit ich aufstehe. Ich habe Angst wieder so viele Fehltage zu kriegen, Angst die Schule nicht zu schaffen. Angst vor Reaktion, Angst vor Aktion. In der Therapie lenke ich mit allen anderen Themen nur von diesem einen Gesprächsthema ab: Depression. Nicht eine Sekunde lang möchte ich über die Möglichkeit eines 'Rückfalls' sprechen.
Da kommt mir alles Recht. Meine Schwester, meine Mama, mein Papa, alle werden irgendwie Gesprächsthema und dabei bleibe ich auf Sicherheitsabstand von mir selbst. Es ist nicht so, dass ihr das nicht auffällt. Sie zwingt mich nur nicht über etwas zu reden, worüber ich nicht reden will.
Weil ich heute Nacht wieder nur sehr schlecht schlafen konnte und die Nächte davor in denen ich alleine mit meinen Bildern, Gedanken und Impressionen war, ebenfalls nicht, haben wir darüber gesprochen, dass ich wohl wieder anfangen muss Schlafmittel zu nehmen. Es ist nichts starkes, eigentlich ein Antidepressiva, dass in kleinen Dosen schlaffördernd wirkt, obwohl nach der 'Schottland- Depression' wie wir sie nennen, ein normales Antidepressiva auch wieder Thema ist.
Ich schliesse den Beitrag nun mit einigen Bildern aus Schottland ab und melde mich bestimmt bald wieder!

Cheerio.

Kuhherde die uns mittem am Strand entgegenkam (; weit und breit war keine Weide!



Was keiner von mir wissen wollte:
17.- Ich hasse hitzige Sommertage