Montag, 16. April 2012

Amazing Grace.

Amazing Grace, how sweet the sound,
That saved a wretch like me.
I once was lost but now am found,
Was blind, but now I see.

(Amazing Grace - John Newton)

Die drei Musketiere


Letzte Woche ist mein über alles geliebter Hamster friedlich eingeschlafen, mit den beinahe drei Jahren die er erreicht hatte, war er auch schon ein Senior und hatte somit sein Leben in vollen Zügen genossen. Weil mich der leere Käfig deprimierte und an etwas erinnerte, was nicht mehr andauerte, besuchte ich Samstag Morgen ein Zoofachgeschäft für Kleintiere. Die Auswahl war eher mässig, der Hamster, den sie noch hatten mehr kränklich als gesund. Fündig wurde ich in einer anderen Zucht, Hamster & Rennmäuse. Ich hatte nie die Absicht gehabt mir Rennmäuse zuzulegen, waren sie mir doch zu hektisch und ängstlich, hatte ich doch lieber eine zahme Hamsterdame gewollt. Es waren aber drei Rennmausjungs die mein Herz im Sturm eroberten. Alle drei grau, der eine mit vielen weissen Flecken, der letzte ohne jegliche. Es waren die drei Jungs die mich dazu animierten mir schliesslich Rennmäuse zuzulegen. Die Umstellung war schnell gemacht, anderes Einstreu, eine neue Hütte und ein grosser Napf für den Sand. Mitsamt der drei Racker ging ich nach Hause, richtete den Käfig her und liess sie darin herumtollen. Seither habe ich keine ruhige Minute mehr. Die drei erwärmen mein Herz schon in den ersten Tagen, bringen mich mit ihrer Tollpatschigkeit zum lachen. Athos, Porthos und Aramis, benannt nach den drei Musketieren. Erkämpften sich mit der Schwanzspitze voran einen Weg in mein Herz.

Zugfahrt.


Der Moment war so neu und ich konnte kaum anders als ihn als einfach nur perfekt zu bezeichnen. Ich fühlte mich gesund, akzeptiert. Ich fühlte mich wie ein Mensch der als ein solcher behandelt wird. Ich fühlte mich so gut, dass ich fürchtete das Glück würde mich so lange ausfüllen bis ich platzte. Die Welt die an mir vorbeizog war friedlich, erfüllt vom matten Schein der Sonne mit dem grauen Hintergrund der Wolken. Ich war wie das neugierige Kind, sog jeden Eindruck in mich auf. Ich fühlte, ich lebte. Wir fuhren direkt neben dem Wasser und trotzdem hatte ich keine Angst davor. Ich war in mir selbst so fest, dass es mir beinahe Angst machte. Ich fühlte mich in diesen rasenden Augenblicken nicht so als würde ich von meiner Heimat in die Ferne sondern geradewegs nach Hause fahren. Die untergehende Sonne verlieh dem Anblick etwas magisches. Ich hatte nicht mehr das Bedürfnis mich in eine eigene Märchenwelt zu flüchten. Meine Märchenwelt war zu mir gekommen.