Eigentlich sollte ich über das schöne
Wetter schreiben, über plötzlich einbrechende Sommergewitter, über
neue Freunde und die neue grosse Liebe. Stattdessen schreibe ich über
etwas ganz anderes. Ich schreibe darüber wie ich langsam aber sicher
aufgebe. Es ist nicht einfach immer stark zu sein, es ist nicht
leicht alles immer mit einem Lächeln zu ertragen und vielleicht habt
ihr mich nun da wo ihr mich haben wolltet: Ganz unten, nicht bereit
aufzugeben, bereit immer wieder aufzustehen, jede Enttäuschung
hinzunehmen, mit dieser positiven Einstellung die mich selbst langsam
zum kotzen bringt. Wer bin ich, dass ihr meine Krankheit nicht
verstehen könnt? Wieso muss ich mich für meine Verhaltensweisen
immernoch so oft erklären obwohl ihr jeden Tag von Verständnis
redet? Warum kann ein anderer mit ein paar Tränen etwas verändern
und wieso bewirkt es bei mir nichts? Wieso schaut bei mir keiner mehr
hin wenn es mir schlecht geht? Ist es wirklich schon dermassen normal
geworden? Wird meine schlechte Laune wirklich nur noch auf meine
Krankheit reduziert? Werde ich nur noch auf eine Krankheit reduziert?
Ich treibe in einem Sumpf aus Schlamm, Schlick, aus Menschlichkeit
dahin, muss mir jeden Tag eure Sorgen anhören, Lächeln, Ratschläge
geben, mich Verhalten wie ein normaler Mensch, meine Probleme sind
euch sowieso zu tief. Bei meinen Problemen könnt ihr mir sowieso
nicht helfen. Und am Ende stehe ich alleine da während hundert
Menschen versuchen mir zu helfen. Vielleicht liegt es daran, dass
ich Hilfe so schlecht annehmen kann, vielleicht aber bloss daran,
dass ihr sie falsch anbietet. Habt ihr schon einmal versucht einem
Menschen der sich das Bein gebrochen hat Hand aufzulegen, damit er
wieder geheilt wird? Nein, es ist logisch, dass man diesem Menschen
dann die Hand hält und den Schmerz zu teilen versucht. Überlegt
mal, was ich euch damit sagen will.
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