Mittwoch, 5. März 2014

Die liberale Mehrheit


Die liberale Mehrheit, ein liberales Meer als Einheit. Die liberale Mehrheit wählt, stimmt ab, entscheidet. Die liberale Mehrheit hält sich zurück. Die liberale Mehrheit steht morgens auf, duscht sich, zieht sich an, arbeitet. Acht Stunden am Tag, vierzig Minuten Mittagspause, zehn Minuten Kaffeepause. Die liberale Mehrheit geht nach Hause, Familienväter, Hausfrauen. Menschen die sich nicht für die Gegebenheiten ihres Alltags interessieren. Menschen die nicht über den Tellerrand sehen können. Leben erfordert Mut zur Veränderung. Die liberale Mehrheit bleibt lieber beim Alten. Die liberale Mehrheit, ausgebildet als Einzelkämpfer, Mediennutzer, Staatsabhängige. Die liberale Mehrheit frühstückt, während im Fernsehen Hungerbäuche gezeigt werden. Die liberale Mehrheit interessiert sich für Skandale über Brad Pitt. Die liberale Mehrheit wird abgestumpft. In der liberalen Mehrheit bleibt kein Platz für die Sehnsucht des Einzelnen.

Mittwoch, 8. Januar 2014

Unerreichbar.

In meinem Bauch ist eine Mischung aus Angst, Ekel und Übelkeit. Ich habe das Gefühl sie füllt meinen gesamten Oberkörper aus, es nimmt mir die Luft zum Atmen und das Licht zum Leben. Ich halte die Tränen zurück, schliesslich bin ich alt genug. Die Welt besteht schon lange nicht mehr nur aus Gänseblümchen. Die Szenerie erinnert mich vage an eine die ich schon kenne und die ich vergessen wollte. Ich habe die Kontrolle über Zeit und Raum verloren. Ich starre blicklos, flüstere tonlos, denke wortlos. Meine Füsse sind kalt, der Zustand unbeschreiblich. Ich lasse los und falle. Falle bodenlos. Kämpfe nicht gegen deinen Körper, kämpfe für ihn. Kämpfe nicht gegen deinen Geist, kämpfe für ihn. Ich traue ihm nicht, diesem Geist der mich so oft verraten hat. Ich traue ihr nicht, dieser Erinnerung die mich so oft getäuscht hat. Ich traue mir selbst nicht mehr. Watte. Kokon. Eine gefangene Motte. Licht scheint durch die weisse Wand. Unerreichbar.