Dienstag, 26. Juli 2011

In the End, I'm all alone

 
Hallo Welt,

wie es mir geht? Ja doch, diese Frage habe ich mir nun auch schon einige Male gestellt. Die Antwort ist eigentlich ziemlich klar und deutlich: Ich weiss es nicht.
Ich könnte nun natürlich anfangen mich mit mir selbst zu beschäftigen, aber das ist mir irgendwie zu anstrengend. Also beschäftige ich mich lieber mit allem um mich herum, bevor ich anfange näher auf mein Ich einzugehen.

Heute sind wir zu den Bone Caves gefahren, eine Ansammlung steinzeitlicher Höhlen in den Highlands, wunderschöner Ausblick, ziemlich steiler Weg nach oben, insgesamt ein sehr lohnenswerter Ausflug. Gestern waren wir im National Scottish Wildlife Park – soooo toll wie ich ihn in Erinnerung hatte, war er aber doch auch nicht mehr, das einzige was mir unheimmlich gefallen hat, war das 'Highland Tiger' Gehege, Highland Tiger wird die schottische Wildkatze genannt, die hier vom Aussterben bedroht ist, weil zu viele Hauskatzen auswildern & sich mit den Wildkatzen paaren, dadurch entstehen sogenannte Hybridkatzen und das ist anscheinend nicht gut. Warum das nicht gut sein soll, habe ich auch nicht verstanden, die Art stirbt ja nicht komplett aus, sie verändert sich einfach.
Das Gehege war auf jeden Fall ziemlich gross und die Katzen hatten mehrere 'Gitterröhren' die über den Köpfen der Besucher entlangführten. Ein, zweimal bin ich ziemlich erschrocken weil plötzlich so eine monströse Wildkatze über mich hinübergerannt ist. Wir waren gerade zur Fütterung da und an diesem Tag haben die Katzen Küken & Pferdefleisch bekommen, seehr schmackhaft & sehr tot!

Als wir heute nach Hause kamen, habe ich schon früh gemerkt, dass in mir wieder irgendwas brodelt. Bisher habe ich noch nicht herausgefunden was es ist, aber es scheint mir, es unterdrückt meine Fähigkeit mich zu freuen. Mein Pfannendeckel hat mir heute mitgeteilt, dass ich ihn nicht erst wie gedacht in 18 Tagen wiedersehe, sondern schon in 16. Ich meine an sich müsste ich darüber unheimlich glücklich sein, mich wie ein frisch geborenes Schaf am Boden rollen und Luftsprünge machen. Aber ich bin es nicht. Ich weiss nicht einmal, ob ich überhaupt froh darüber bin. Im Moment suche ich in meinem Leben zwangshaft nach Sachen die ich planen oder kontrollieren kann, weil ich anscheinend die einfachste Sache, meinen Körper, nicht kontrollieren kann. Inzwischen ist die ganze Kratzsache wieder einiges besser geworden, trotzdem gehe ich jeden Abend mit der Angst ins Bett morgens wieder eingetrocknetes Blut zu sehen. Die Angst raubt mir den Schlaf, das Wachsein, einfach alles. Die Angst fördert die Depression und hilft ihr sich auszubreiten und ganz langsam die Kontrolle über meinen Körper zu übernehmen.
So scheint es mir zumindest.
Also versuche ich standhaft mich an Dingen festzuhalten die mir Kraft geben, die ich liebe, allerdings ist es ohne meinen Pfannendeckel bei mir, ohne meine beste Freundin, ohne liebe Leute mit denen ich tagtäglich sprechen kann ziemlich schwer.
Aber das wird wieder und in 12 Tagen bin ich zu Hause und dann wird sowieso alles wieder einfacher!
Bis bald ihr lieben

Was keiner von mir wissen wollte:
16.- Ich mag es, wenn kleine Pinguine vor mir zerplatzen.

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