Dienstag, 23. August 2011

Runaway

Mit jedem Grad auf dem Thermometer scheinen meine Depression und die Motivationslosigkeit weiter zu steigen.
Ich habe keine Lust die Versicherung anzurufen, um sie um ein Unfallversicherungsformular zu bitten, keine Lust den Arzt anzurufen, weil ich nochmal einen Termin bräuchte. Keine Lust zu schlafen, keine Lust zu essen, keine Lust mit jemandem etwas zu machen und keine Lust allein zu sein. Abends wenn ich im Bett liege bricht die Depression über mich herein, begräbt mich unter grossen schwarzen Wellen und lässt mich zittern, schreien und flehen bis sie irgendwann ablässt.
So sicher wie Nachts alle Katzen schwarz sind, so sicher ist ihr Besuch, sobald ich wenn es dunkel wird alleine bin.
Ich starre an Wände die immer näher rücken. Auf Hände die immer kleiner werden, während ich langsam aber sicher die Kontrolle über mich selbst verliere und in eine Welt abdrifte in der sich Depression, Agression und Lethargie die Hände schütteln und mich so lange zu verdrängen versuchen bis ich aufgebe. Die Depression spielt mit mir so lange bis ihr langweilig ist und sie mich komplett zerstört. Genau so wie ein kleines Kind eine Puppe, derer es überdrüssig geworden ist.
Tief in mir weiss ich wie viel ich ändere. Wie viel ich tagtäglich daransetze mich nicht von Depression, Agressio nund Lethargie unterkriegen zu lassen. Trotzdem scheint es nicht genug zu sein. Mit dem Stress kommt die Depression, mit der Depression kommt die Agression, mit der Agression steigen die nächtlichen Kratzattacken auf mich selbst und mit den Haaren die gehen kommt die Lethargie.
Ein ewiger Kreislauf aus dem man nur schwer ausbrechen kann, besonders dann nicht, wenn man sich gerade wieder ein neues Umfeld geschaffen hat, indem man eigentlich als 'normal' als 'gut' erscheinen will.

Genug zu meiner momentanen Gemütslage - heute waren wir mit dem Kunstunterricht im Zoo. 34° und im Zoo. Auftrag: Tier so schnell wie möglich in vielen verschiedenen Positionen skizzireren. Durchführung: Gescheitert. Tier (Malaienbär) liess sich nicht mal blicken, wahrscheinlich war ihm ebenso heiss wie uns. Also setzten wir uns bei gefühlten 100° im Schatten auf eine Bank und zeichneten von den Fotos die wir ausgedruckt haben ab. Aber wie das halt so ist, ist das dann doch nicht genug. Nach drei 'Skizzen' und 100L Wasserverlust durch Schweiss mussten wir aufgeben und uns irgendwo verkriechen wo es einigermassen erträglich war.
Ich bin echt froh, wenn die Hitzewelle Ende der Woche endgültig vorbei ist und niemals wiederkommt. Froh irgendwann wieder die Kälte des Winters auf der Nasenspitze zu fühlen. Ja- Das wird schön. Und ich kann ganz bestimmt so lange warten!




Was keiner von mir wissen wollte:
18.- Ich besitze keinen Körpergeruch

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