Dienstag, 25. Oktober 2011

Monster.

Ich werde das Starren auf diese Wand nicht leid. Als würde sie mir Antworten auf längst gestellte Fragen geben. Als wäre sie der Schlüssel zu allem was ich mir so sehnlich wünsche. Fragen durchbohren meinen Kopf und dringen schmerzhaft in mein Bewusstsein ein. Erinnerungen quälen mich mit jeder Sekunde die dieser verhasste Monat näher rückt. Ich denke ich sollte eher positiv eingestellt sein. Meine Beziehung läuft super, die Schule geht gut. Meine Haare bleiben am Kopf, alte Freundschaften sind unlängst neu entstanden und ich lasse mir bald mein Septum stechen. Aber all das Gute, all dies was eigentlich richtig, wichtig und korrekt ist, kommt mir wie ein Stück Fliegendreck vor, wenn ich nur an den kommenden Monat denke. Sobald ich nur fünf Sekunden lang darüber nachdenke, dass bald November ist und was das bedeutet, wird mir speiübel. Ich weiss nicht was ich daran so fürchte. Vielleicht dass meine Gedanken jedes Jahr weniger werden. Mein Schmerz immer weniger wichtig. Es ist vielleicht gut für mich, aber ist es auch das Richtige? Ich weiss auch dieses Mal, dass ich diesen Tag überlebe und aufstehe als wäre es ein Normaler. Der Schmerz ist mittlerweile irgendwo ganz tief unter meinem Herzen vergraben damit er nicht mehr wehtut. Ich habe genug darunter gelitten, wie jeder in meiner Umgebung. Jeder von uns hat Jahrelang gelitten, manchmal frage ich mich ob das nicht reicht. Aber wenn ich dann dastehe und mich mit diesen ganzen 'Was wäre wenn' Gedanken rumschlage, wenn es Abends wieder dunkler wird und das Einzige woran ich denke der eine Abend ist, an dem ich zu spät nach Hause kam, dann kommt es mir lächerlich vor weniger Schmerz zu fordern. Wir sollten zufrieden damit sein, dass wir noch leben. Dass es uns gut geht. Aber an diesem einen, besonderen Tag im November da bin ich das nicht. Da bemitleide ich mich selbst und mit mir jeden anderen der diesen Verlust miterleben musste.





Was keiner von mir wissen wollte:
23.- Ich beisse mir im Winter immer die trockenen Lippen auf und ärgere mich schlussendlich darüber.

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