Als Lycia aufwachte, schlug ihr Herz bis zum Hals. Schweiss lief ihre Schläfen herunter und benetzte den Hals. Sie hatte geträumt.
Es war nicht der schlimmste Traum der letzten Wochen gewesen, aber er war mehr als sie ertragen konnte. Kurz setzte sie sich auf, fuhr sich durch das nasse Haar und warf Casey einen kurzen Blick zu. Seit wann konnte sie seine Anwesenheit nicht mehr vor solchen Träumen beschützen? Langsam zählte sie auf zehn, dann auf zwanzig, dann auf hundert. Aber als sie bei fünfhundert angekommen war und noch immer nicht ruhiger wurde, schlich sich eine feine Angst in ihr Bewusstsein.
Scharf sog sie Luft ein, hielt sie aber sofort an, als sie merkte wie sich Casey neben ihr unruhig im Schlaf bewegte. Sie hätte ihn aufwecken können, aber wie immer war ihr Schmerz nicht seiner. Und so sehr er es, wie immer versucht hätte, hätte er im Endeffekt doch nicht verstanden,wie gross dieses schwarze Loch in ihrem Inneren war. Wieso sie, immer um diese Jahreszeit, von ihren Ängsten aufgefressen und ihrer Trauer geschlagen wurde. Warum sie nicht schlafen konnte und warum sie, wenn sie es doch konnte von ihren schlimmsten Träumen geplagt wurde.
Dann legte sich Lycia doch wieder neben Casey, rollte sich ein und starrte an die Wand ihr gegenüber. Ein stummer Zeuge ihrer Verzweiflung. Irgendwann gab sie das Kämpfen gegen die Müdigkeit auf, kuschelte sich wieder an ihn und glitt zurück in ihre Hölle des eigenen Unterbewusstseins.
Was keiner von mir wissen wollte
24.- Ich habe einen Mützen-Tick
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