Freitag, 1. März 2013

Die Banalität des Bösen

Was ist böse? Es erscheint fast zu einfach zu sagen "Das ist böse", es ist schwer zu definieren was böse sein könnte. Da gibt's ja wohl kaum schwarz und weiss, eher grau. Düsteres, undurchschaubares Grau mit einem Stich in's Weisse. Böse sein ist menschlich, aber ist böse sein auch natürlich? Alles was wir als böse bezeichnen, spontan fallen mir da Dinge ein wie Krieg, Ungerechtigkeit, Unterschiede, Raub, Gier, ist in gewisser Weise natürlich, oder nicht? Tiere sind nicht böse, zumindest sagt mir das jeder. Tiere kämpfen um Reviere, um's nackte Überleben. Doch irgendwie habe ich mir plötzlich die Frage gestellt, ob Menschen das nicht auch tun. Früher ging es beim Krieg um Vergrösserung des Siedlungsgebietes, heute geht es vielmehr um Reichtum, Reichtum der eindeutig das Überleben ausmacht. Ungerechtigkeit, ist das nicht sowas wie das Recht des Stärkeren in der Tierwelt? Gier ist auch tierisch genauso vertreten wie menschlich. Aber wo bleibt dann das Böse? Wenn die Kriege, die Ungerechtigkeit nicht bloss aus Boshaftigkeit, sondern aus viel banaleren, natürlicheren, ja sogar notwendigen Dingen entstehen, kann dies kaum das reine Böse sein. Wenn wir  nun also herausfinden, was in unserem bösen Verhalten uns von den Tieren unterscheidet, haben wir dann die ultimative Lösung? Einer spontanen Überlegung nachgehend, erlaube ich mir zu behaupten, dass Tiere definitiv nicht wünschen. Der Mensch wird doch von seinen Sehnsüchten und Wünschen genau so angetrieben, wie von den niederen Instinkten wie essen, trinken oder pinkeln. Aber Menschen wünschen sich selten etwas wirklich, wirklich böses, oder nicht? Eigentlich wünschen wir uns doch, besser zu sein als andere. Eigentlich erfreuen wir uns daran, wenn jemand nicht so gut ist wie man selbst. Survival of the fittest ist wahrscheinlich statt eine Theorie zu bleiben, zu einer Lebensphilosophie geworden. Besser, stärker, schöner, schneller, reicher. Ich glaube, das reine Böse im Menschen ist der Wunsch, nein das pure Verlangen danach, besser zu sein als die Anderen.

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