"Weisst du noch wie wir das Konzentrationslager Dachau besucht haben Mama?"
"Und erinnerst du dich an die vielen Bücher über das dritte Reich die du mir geschenkt hast als ich gerade erst lesen konnte?"
"Und das Buch über den Jungen, der bei einem Unfall blind wurde? Und die Geschichte von dem Mädchen dessen Mutter an Krebs stirbt? Und das Buch über den Atomkrieg und den Band über den Super-GAU mitten in Deutschland bei dem zum Schluss alle sterben??"
"Weisst du noch wie du mir ihren Herzfehler erklärt hast, Mama. Weisst du eigentlich dass ich nächtelang Angst hatte mein Herz könnte ebenfalls kaputtgehen?"
"Warum hast du mir von sechs Millionen ermordeten Juden erzählt, als ich gerade erst laufen konnte, und wieso, wieso hast du mir Holocaustgeschichten und Atomkriegsgeschichten und Geschichten von sterbenden Kindern vorgelesen ..."
"Mama, verdammt, hast du eigentlich nie gemerkt, dass ich Angst hatte, dass ich noch zu jung für diese Bücher und dieses ganze Wissen war, dass ich das nicht ausgehalten habe ...?"
[Jana Frey - Verrückt vor Angst]
"Und erinnerst du dich an die vielen Bücher über das dritte Reich die du mir geschenkt hast als ich gerade erst lesen konnte?"
"Und das Buch über den Jungen, der bei einem Unfall blind wurde? Und die Geschichte von dem Mädchen dessen Mutter an Krebs stirbt? Und das Buch über den Atomkrieg und den Band über den Super-GAU mitten in Deutschland bei dem zum Schluss alle sterben??"
"Weisst du noch wie du mir ihren Herzfehler erklärt hast, Mama. Weisst du eigentlich dass ich nächtelang Angst hatte mein Herz könnte ebenfalls kaputtgehen?"
"Warum hast du mir von sechs Millionen ermordeten Juden erzählt, als ich gerade erst laufen konnte, und wieso, wieso hast du mir Holocaustgeschichten und Atomkriegsgeschichten und Geschichten von sterbenden Kindern vorgelesen ..."
"Mama, verdammt, hast du eigentlich nie gemerkt, dass ich Angst hatte, dass ich noch zu jung für diese Bücher und dieses ganze Wissen war, dass ich das nicht ausgehalten habe ...?"
[Jana Frey - Verrückt vor Angst]
Angst. Angst ist für mich ein Grundgefühl, dass immer da ist. Egal was ich tue, egal woran ich denke, irgendwo ist immer Angst. Vielleicht versuche ich darum mich selbst davon zu überzeugen, dass ich eigentlich unheimlich mutig bin.
Manchmal überlege ich mir, dass ich mit der ganzen Angst in mir eigentlich anders sein müsste als alle, bis mir einfällt dass jeder Angst hat.
Das kleine Kind an der Strassenecke, dass sich vor dem fremden Glatzkopf fürchtet, der glatzköpfige Rassist, der sich vor dem Ausländer fürchtet, der Ausländer der sich vor der Fremde fürchtet. Nur eines haben sie gemeinsam, sie haben Angst vor etwas, wenn sie es nicht kennen. Angst vor Unbekanntem, Neuen. Oftmals macht mich diese ganze Sache mit der Angst ziemlich traurig, es wäre so einfach etwas zu ändern, man kann seine Ängste so schnell und effizient bekämpfen. Aber niemand scheint bereit dazu. Jeder versucht sich abzugrenzen, das schliesse ich wiederum auf die ganzen Urängste zurück. Revierverteidigung.
Wenn ich dann so darüber nachdenke, dann denke ich, besteht unser ganzes Handeln immernoch aus diesen ganzen Urinstinkten, klar wir haben uns vielleicht technisch, oder äusserlich weiterentwickelt und verändert. Aber innerlich, ganz tief drin, werden wir alle von Trieben geleitet, die wir nicht kontrollieren können.
Ich sehe es die Angst aber nicht nur als Bedrohung, als etwas das mich traurig macht, denn genau sooft wie sie mich deprimiert, hilft sie mir auch Dinge zu erklären, die ich sonst nicht verstehen würde. Mir selbst eine 'Ausrede' für Sachen zu geben, für die ich mich sonst hassen würde. Sie ist da und sie kann helfen, irgendwo kann die Angst dein stärkster Antrieb sein, wenn du nur rausfindest wie du sie nutzen kannst.
Was keiner von mir wissen wollte:
9. - Manchmal, wenn mir langweilig ist, unternehme ich den kläglichen Versuch meine Sommersprossen zu zählen.

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