Sonntag, 26. Februar 2012

Weiterreiten


Und wenn die Möbel zerlegt und die Zimmer gefegt ist das Gröbste vorbei und der Kummer verweht. Und auch dieses Mal habe ich alles so gemacht wie immer.
...
Aber das Grobe bleibt und der Kummer besteht.
Denn in die Laken meiner Kissen hat sich heimlich die Vergangenheit geschlichen.
Und im dunklen des Flurs hat als schuppiger Zeck die Melancholie sich mir an die Fersen gehängt.  Am Boden des Bads ist das Selbstbild zersplittert.
Und aus Stille und Schatten erhebt sich mein eisernster Feind denn es umfasst mich mit kalten und glatten Griffeln die Einsamkeit.
Doch irgendwann ist der Neuanfang nicht aufzuhalten. Und das Ende nicht mehr zu bestreiten. Und dann heisst es Pferde satteln , weiterreiten.

Franziska Holzheimer – Pferde satteln, weiterreiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen