Sonntag, 26. Februar 2012

What you do to me.


Ich habe mir meine Laune immer als eine Art Leiter vorgestellt. Ihr wisst schon, so eine Leiter aus Holz, mit Abständen zwischen den einzelnen Sprossen. Eine Leiter die unten schwarz und spröde ist und gegen oben immer stabiler und bunter wird. Bisher war ich irgendwo im braun / roten Teil. Dieses Wochenende sind mehrere Sprossen einfach eingeknickt. Es begann mit Gesprächen die mir nicht guttaten weil sie mir bewusst machten, wie endlich manche Dinge sind. Es lief über Abende an denen ich mich in den Schlaf weinte zum hohen Alter meines Hamsters und wieder zurück zu all den Dingen wovor ich mich als Kind gefürchtet hatte. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich wieder Angst vor der Dunkelheit. Viele behaupten, vielleicht damit sie ein bisschen „düsterer“ dastehen, dass die Dunkelheit ihr Freund ist. Aber meiner ist sie nicht. Die Dunkelheit ist meine grösste Angst und der Auslöser aller kleinen Ängste. Die Depression kam wieder mit der Dunkelheit des Freitagabends. Und sie liess mich zittern und kämpfen. Sie liess mich schlucken und sie tat weh. Sobald ich dazu kam nur eine Minute darüber nachzudenken was mich alles gerade in diesem Ausmasse mitnahm, kamen mir die Tränen. Ich war in der Lage sachlich darüber nachzudenken, wenigstens eine Minute lang, dann dachte ich gar nichts mehr. Und doch hielt ich es wie immer, statt zuzugeben, dass ich traurig war, füllte ich die schwarzen Seen meiner Trauer mit Wut. Kalte, rote Wut. Sie ist einfacher zu verstauen als die Traurigkeit, leichter zu stapeln. Man kann in ihr einen Freund sehen, der einem Trost bringt, Genugtuung, Rache. Die Wut ist gnadenlos. Sie verbrennt, sie zerstört. Sie hinterfragt nicht. Die Wut ist einfach nur böse. Und doch möchte ich mich gerade am liebsten einrollen und vergessen wie viel Wut in mir lebt. Aber stattdessen muss ich gleich einfach so nach draussen und lächeln und stark sein. Weil es von mir erwartet wird. Weil ich es selber am meisten erwarte.

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