Lycias Finger verharrten auf den Tasten
ihres Computers. Sie hatte gerade den Schmerz eines anderen so tief
empfunden, als wäre es ihr eigener. Eigentlich war es ihr eigener,
denn von allen Menschen die sie kannte, gab es nur eine mit den
gleichen Krankheitssymptomen. Es gab nur diese Eine mit dem
Haarausfall und den ständig wiederkehrenden Depressionen, sie
schluckte tief und wünschte sich einen Teleporter herbei um sich
schnellstmöglich der eigenen und der fremden Angst zu stellen. Lycia
wischte eine Träne weg die sich den verstohlenen Gang über ihr
Gesicht suchte. Sie wollte helfen, sie wollte die Wunden küssen, sie
nähen, wollte Trost spenden. Sie wollte die Welt verändern, sie ein
kleines Stückchen leichter machen. Sie anhalten und dieser einen
Person einen Moment zum Atmen geben, einen Moment nur. Sie wollte
nicht beweisen, dass die Sonne warm und die Blumen schön waren, sie
wollte nur teilen, helfen. Weil sie wusste, wie es sich anfühlte
wenn die Krankheit einem einholte. Einem einlullte und Dinge
flüsterte wie „Körperlicher Schmerz hilft Seelischen zu
verdrängen“ - „Ich bringe dich immer wieder zu Fall, egal wie
oft du aufstehst“ - „Tanz Püppchen, tanz“ Lycia wusste, dass
sie nicht direkt helfen konnte. Aber sie konnte da sein, sie konnte
verstehen und vielleicht ein kleines bisschen dieser unendlichen Last
abnehmen und mittragen. Und wenn sie das nicht konnte, konnte sie es
doch wenigstens versuchen.
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