Mittwoch, 18. Juli 2012

Thanathan und Lycia


Lycia hatte sich mit geschlossenen Augen ins hohe Gras, mitten in die Sommersonne gelegt. Die Strahlen wärmten ihren Bauch, kitzelten ihre Nase und schmiegten sich liebevoll um sie herum. Lycia war zufrieden, trotz der schmerzhaften Trennung von Casey, zum Trotze von allem, was ihr widerfahren war. Lycia war glücklich, denn neben ihr lag Thanathan. Thanathan hatte die Hand sanft in ihre gelegt, sein Daumen strich über ihren Handrücken. Es hatte eine Zeit gegeben, in der Thanathans Hand die von Athanasia gehalten hatte, aber diese Zeit war vorbei. Sie hatte ihn abgelehnt und er war schlussendlich an ihren Ängsten zerbrochen. Jetzt lag er neben Lycia, atmete im gleichen Takt wie sie und liess sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Er hatte ihr keine romantischen Versprechen gemacht, dass sie die einzige Sonne in seinem Universum sei und je gewesen wäre, er lag einfach nur da. Lycia nahm den Moment auf, merkte sich jedes Detail an der Art wie sie gerade neben ihm lag und öffnete dann die Augen, um auch jede Kleinigkeit an ihm für immer aufzubewahren. Lycia liebte die Geräusche die Thanathan beim Schlafen machte, sie vergötterte es, wie sich seine weiche, weisse Haut unter ihrer anfühlte. Wie er sie tadelnd anschaute, sobald sie sich eine Zigarette anzündete. Lycia liebte die Art wie er immer alles ein bisschen besser wusste, sie liebte es, dass er mit beiden Beinen auf dem Boden stand, während Lycia verträumt den Kopf in den Wolken hatte. Lycia war die Träumerin, Thanathan der Pragmatiker, wo Lycia noch die Pro und Contras abwog, hatte er sich schon entschieden. Wenn Lycia sich so entgegen ihres Alters wie eine fünfjährige benahm, drehte er sich beschämt weg. Doch im Kontrast zu all den Dingen, die so sehr verschieden zu sein schienen, stand ihre Zuneigung. Denn ihre Zuneigung war die gleiche, und obwohl Tanathan vorher Athanasia und Lycia vorher Casey gehabt hatte, war es auf diesem Wege besser. Thanathan konnte nämlich das Eine, was Lycia so dringend gebraucht hatte, er konnte ihr eine Leiter in das tiefe Loch herabreichen, in dem sie sich oft befand. Er konnte ihr eine Hand reichen und entgegen aller Erwartungen, war sie bereit sie anzunehmen. Er glaubte an sie, wenn sie Mühe damit hatte sich selbst zu finden, er gab ihr Lachen, Liebe, Leben, ein ganzes Sonnensystem an neuen Eindrücken.Er war ihr Adonis. Thanathan und Lycia, denn Gegensätze ziehen sich an.

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