Meine Laune kann noch immer so schnell
wechseln, wie das Wetter im April. Während die Türe zufällt, frage
ich mich was ich falsch gemacht habe. Ich frage mich, wie es sich für
meinen Vater anfühlt mich zurückzulassen, ohne ein Wort. Ich habe
ihn schon wieder enttäuscht. Ich dachte es würde mich irgendwann
nicht mehr so treffen ihn zu enttäuschen. Ich habe mich getäuscht.
Manchmal fühle ich mich als könnte ich nicht anders. Es ist nicht
die Tatsache, dass er nichts Gutes in mir sieht. Es ist die Tatsache,
dass ich leider zu oft nichts Gutes bin.
Ich komme mir vor wie ein
Kind, wie das Kind das damals immer stundenlang gewartet hat bis sein
Vater nach Hause kommt. Meine Mutter hat mir mal einen Zettel gezeigt
den ich geschrieben habe: „Ein Mann kommt nach Hause, sein Name ist
-“ Manchmal kommt es mir auch heute so vor, als wäre er ein
Fremder für mich. Jemand der mich nicht mögen würde, wenn er durch
die Familienbande nicht dazu gebracht worden wäre. Ich kann an
seiner Stimme hören, wie unzufrieden er mit den Entscheidungen ist,
die ich treffe. Ich soll doch etwas Richtiges studieren. Mein Zimmer
aufräumen. Ich soll doch bitte alles so machen, damit mein Leben
zukünftig perfekt läuft, weil ich meine Jugend schon verkackt habe.
Ich bin zwanzig Jahre alt und im Herzen noch immer die Fünfjährige,
die für ihren Vater eine Welt aufgeben würde. Ich bin zwanzig Jahre
alt und noch immer abhängig von der Laune meines Vaters. Ich bin
zwanzig Jahre alt und bin es doch nicht.
